Das Klinikum Herford kann eine wichtige Rolle bei der geplanten Medizinischen Fakultät für Ostwestfalen-Lippe an der Universität Bielefeld übernehmen. Davon ist der Herforder Landtagsabgeordnete Stephen Paul fest überzeugt.
Der Freidemokrat besuchte jetzt Prof. Dr. Günther Winde, Prof. Dr. Dietrich Henzler und Prof. Dr. Klaus Weichert-Jacobsen, die für die bestehende praktische Medizinerausbildung am Klinikum Herford in Zusammenarbeit mit der Ruhruniversität Bochum verantwortlich sind. Dieses „Bochumer Modell“ ermöglichte bereits im Wintersemester den Aufenthalt von 63 Studenten in Herford.
Nun planen die künftigen Regierungsparteien in Nordrhein-Westfalen, CDU und Freie Demokraten, für die ganze Region eine Medizinische Fakultät an der Universität Bielefeld einzurichten. „Dafür haben wir Freie Demokraten uns in Ostwestfalen-Lippe lange eingesetzt“, sagt Stephen Paul. „Wir versprechen uns davon eine bessere Nachwuchsgewinnung für Praxen und Krankenhäuser sowie spürbare Impulse für die Gesundheitswirtschaft.“
Aus Sicht des Herforder Landtagsabgeordneten sollten die Erfahrungen, die im Rahmen des „Bochumer Modells“ bereits an Kliniken in der Region gesammelt würden, für den Aufbau der Medizinischen Fakultät für OWL genutzt werden. Diese Vorbildfunktion sei sogar im Koalitionsvertrag von CDU und Freien Demokraten erwähnt.
Außerdem sehe der Koalitionsvertrag ausdrücklich vor, dass die Fakultät akademische Lehrkrankenhäuser in der Region einbeziehen soll. Die Universitätskliniken in Herford, Minden, Bad Oeynhausen und Lübbecke seien dank ihrer Beteiligung am „Bochumer Modell“ dafür vorzugsweise geeignet und bestens aufgestellt.
Die geplante Medizinische Fakultät sei eben keine rein Bielefelder Angelegenheit, sondern ein Projekt für die gesamte Region, um in ganz Ostwestfalen-Lippe ihre segensreiche Wirkung zu entfalten. Da sei er sich, so der Herforder Landtagsabgeordnete, mit Landrat Jürgen Müller und Bürgermeister Tim Kähler völlig einig.
„So kann ich mir gut vorstellen“, sagt Stephen Paul, „dass sich die Studenten besonders in der zweiten Hälfte ihres Studiums außerhalb Bielefelds an Kliniken wie Herford aufhalten und dort sehr viel praktisch lernen können.“
Noch sei es aber zu früh, detaillierte Pläne zu machen. Die Medizinische Fakultät für OWL an der Universität Bielefeld ist jetzt politisch verabredet, die Ausgestaltung des Vorhabens übernehme der künftige Gesundheitsminister und der zuständige Fachausschuss des Landtags, der erst in den kommenden Wochen seine Tätigkeit aufnehmen werde.
Stephen Paul: „Schon jetzt ist aber absehbar, dass die Medizinische Fakultät in OWL eine große Chance für das Klinikum Herford und die hier lebenden Menschen ist.“