Christian Lindner sprach mit Unternehmern im Kreis Herford

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Christian Lindner zu Gast in Herford

Kreis Herford. Der Einladung des FDP-Kreisvorsitzenden Stephen Paul nach Herford war der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner sofort gefolgt. In der Geschäftsstelle des Arbeitgeberverbandes Herford nutzte Lindner die Gelegenheit, um mit dem Verbandsvorstand und Vertretern der hiesigen Wirtschaft ins Gespräch zu kommen.

Die aktuelle Wirtschafts- und Energiepolitik standen im Zentrum der Diskussionsrunde, bei der neben dem Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Andreas Peter von Peter Lacke auch die Vorstandsmitglieder Wolfgang Brinkmann von Bugatti, Dr. Dieter Wirths von Hettich, sowie viele weitere Unternehmerpersönlichkeiten dieser Region anwesend waren. Als marktwirtschaftlich denkende Partei sehe die FDP jedoch nicht nur die Interessen der Arbeitgeber-, sondern gleichermaßen auch die der Arbeitnehmerseite, sagte Christian Lindner. »Der eklatante Fachkräftemangel wird das Schlüsselthema in den nächsten Jahren sein – in der ganzen Breite, nicht nur im Spitzenbereich«, sagte er. Eine gute Bildung sei ein entscheidender Standortfaktor für die Betriebe. »Eine Ressource, die in Zukunft am knappsten sein könnte.« Darum müsse sich Deutschland der Einwanderungsdebatte stellen, denn in absehbarer Zeit würden rund 2,4 Millionen Fachkräfte fehlen. »Wir müssen qualifizierte Menschen einladen, um unseren Wohlstand zu verteidigen.« Zudem erachtete er das Abitur nicht für jeden als sinnvoll: »Mir ist doch ein fröhlicher Handwerker lieber als ein mürrischer Professor.«

Mit Blick auf die Energiepolitik sagte Lindner: »Wir brauchen eine Perspektive für eine europäische Energiegemeinschaft.« In diesem Zusammenhang beurteilte er einen Energiemix als sinnvoller als einen deutschen Sonderweg. Außerdem forderte er eine finanzpolitische Eigenverantwortlichkeit der Länder. »Jeder einzelne Staat muss auch für seine Schulden haften. Rettungsschirme auf Zeit sind in Ordnung, um eine Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. « Derzeit plage ihn jedoch die Sorge, ob Finanzminister Wolfgang Schäuble auf Kosten der Steuerzahler womöglich noch ein drittes Rettungspaket schnüren könnte. »Das hätte fatale Auswirkungen«, warnte Lindner.

Während das Ergebnis der vergangenen Bundestagswahl für die FDP sicherlich auch als fatal zu bezeichnen war, habe es gleichzeitig die Chance für einen Neustart eröffnet, so FDP-Kreisvorsitzender Stephen Paul. »Somit blicken wie zuversichtlich auf die kommende Kommunal- und Europawahl.«

Quelle: Herforder Kreisblatt, Mareikje Addicks