FDP fragt nach Zwischenfall auf dem Herforder Weihnachtsmarkt

Die Herforder Tageszeitungen, Herforder Kreisblatt und Neue Westfälische, berichten über die FDP-Anfrage beim Landrat.

Die Herforder Tageszeitungen, Herforder Kreisblatt und Neue Westfälische, berichten über die FDP-Anfrage beim Landrat.

Nach Augenzeugenberichten schlug letzte Woche auf dem Herforder Weihnachtsmarkt ein stadtbekannter radikaler Moslem auf Mitbürger ein und drohte mit einer Bombe. Er war wohl kaum zu bändigen und musste von der Polizei festgenommen werden. Was war genau passiert? Und wieso informierte die Kreispolizeibehörde nicht unverzüglich über den Tathergang?

Das wäre angemessen gewesen, nachdem in Folge des Anschlages in Berlin schwer bewaffnete Polizisten auch auf dem Herforder Weihnachtsmarkt Wache hielten, sagt Stephen Paul, FDP-Kreisvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Kreistag. „Wir von der FDP-Kreistagsfraktion haben beim Landrat nachgehakt, der als Chef der Kreispolizeibehörde sicherlich Auskunft geben kann“, so Stephen Paul. „Wir möchten, dass über das Ereignis und seine Umstände offen informiert wird.“

Hier der vollständige Text der Anfrage der FDP-Fraktion im Kreistag des Kreises Herford:

An den Landrat des Kreises Herford
Herrn Jürgen Müller

Sehr geehrter Herr Landrat,

am Dienstag, dem 27. Dezember 2016, muss es auf dem Herforder Weihnachtsmarkt einen bemerkenswerten Vorfall gegeben haben. Ein anscheinend bekannter Salafist brüllte nach Augenzeugenberichten „Allahu Akbar“ (dt: Allah ist groß) und drohte mit einer vermeintlichen Bombe in seinem Rucksack. So wie berichtet wird, löste das Auftreten des Mannes große Aufregung bei Händlern und Gästen des Weihnachtsmarktes auf und es kam zu einem Handgemenge. Bei einem Polizeieinsatz wurde der Mann wohl festgenommen und dem Vernehmen nach in die Psychiatrie eingewiesen.

Wir möchten fragen, ob

  1. der Vorgang wie geschildert behördlich bestätigt werden kann und wie der genaue Hergang war?
  2. der Eindruck richtig ist, dass der Vorfall von der Kreispolizeibehörde nicht aktiv kommuniziert und auf Pressenachfragen zunächst nicht bestätigt worden ist?

-falls ja-

  1. es Gründe dafür gibt, dass der Vorfall zunächst nicht behördlicherseits öffentlich bekannt gemacht wurde.

Mit Rücksicht auf die wegen zahlreicher Zeugen entstandene Verunsicherung in der Bevölkerung und das große öffentliche Interesse infolge des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt und der danach auch in Herford getroffenen Schutzmaßnahmen empfehlen wir eine rasche Klärung der angesprochenen Fragen und wollen mit dieser Fraktionsinitiative dazu Gelegenheit geben.

Mit den besten Grüßen
Stephen Paul, Fraktionsvorsitzender