Freie Demokraten besichtigen Steinbruch

Anja Vollmer beschreibt erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Hermann Vollmer GmbH & Co. KG


Im Steinbruchbetrieb der Hermann Vollmer GmbH & Co. KG werden nach Angaben von Anja Vollmer schon seit 1938 Schotter- und Splittmaterialien für den Tief- und Straßenbau produziert. „Pro Jahr zwischen 220.000 und 250.000 Tonnen, davon werden zwischen 30.000 und 40.000 Tonnen vom Zweitbetrieb, der Hermann Vollmer Gesellschaft für Tief- und Straßenbau mbH, abgenommen“, sagte die Geschäftsführerin beim FDP-Mittelstandsforum in Vlotho. Auf Initiative des FDP-Ortsvorsitzenden Siegfried Mühlenweg und des Fraktionsvorsitzenden Andreas Stocksmeier ließen sich die Freien Demokraten über die aktuelle Lage und die Perspektiven des 1895 gegründeten Familienbetriebes informieren.

Steinbruch als Kulisse: Mitglieder und Freunde der FDP-Vlotho ließen sich von Geschäftsführerin Anja Vollmer (Mitte im roten Anorak), Bauschlosser Andreas Wagner (li.) und Betriebsleiter Stefan Hartwig (2.v.l.) über das Familienunternehmen informieren. Viel Spaß in der riesigen Baggerschaufel hatten Ole. Leo, Noa und Ilvi Lenger.

Vollmer, die in Minden Bau-Ingenieurwesen studiert hat, berichtete vom rasanten Wandel, dem die Baubranche ausgesetzt ist. Während früher noch mehr als 60 Mitarbeiter im 16 Hektar großen Steinbruch an der Röntorfer Straße tätig waren, sind es dank modernster Baumaschinen heute nur noch neun; dazu zählt auch der Ehemann der Geschäftsführerin und Betriebsleiter Stefan Hartwig, der dem Unternehmen seit 1993 angehört. Insgesamt beschäftigt die Vollmer-Gruppe am Standort Vlotho derzeit 29 Mitarbeiter, das Bauunternehmen (nur Tief- und Straßenbau) erwirtschaftet den Angaben zufolge einen jährlichen Umsatz von rund vier Millionen Euro.

Trotz des Einsatzes moderner Großgeräte mit viel wartungsintensiver Hydraulik und Elektronik („seit Jahren sprengen wir nicht mehr“) wie Hochlöffelbagger, Brecher- oder Siebanlagen kann die Branche auf motivierte und qualifizierte Fachkräfte nicht verzichten, betonte Vollmer. Es werde immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter zu finden. „Der Nachwuchsmangel in den Bauberufen insgesamt macht mir große Sorge“, so die 46-Jährige. Es kämen zwar regelmäßig Bewerbungen für ein Schülerpraktikum, viele Bewerber würden jedoch schnell wieder abspringen, weil ihnen der „Job zu anstrengend“ sei. Im laufenden Jahr bietet das Unternehmen noch einen Ausbildungsplatz als Tiefbaufacharbeiter an.

Siegfried Mühlenweg, langjähriger Pressesprecher der Bielefelder Handwerkskammer, unterstrich die Bedeutung von Handwerk und mittelständischer Wirtschaft für die weitere Entwicklung in Deutschland. Für ihn sei eine moderne Mittelstandspolitik wichtig, sagte der FDP-Bundestagskandidat und forderte „weniger Bürokratie und weniger staatliche Gängelung“. Dass sich CDU und FDP nach dem Wahlerfolg in Nordrhein-Westfalen auf eine bessere Förderung von Handwerk und Jungunternehmern verständigt hätten, bewertete Mühlenweg positiv, der am 24. September für die Freien  Demokraten im Wahlkreis Herford antritt.