Gespräch mit Bürgermeister Kähler in Herford

 

Bürgermeistergespräch im Herforder Rathaus mit (von links) Stephen Paul, Günther Klempnauer, Tim Kähler und Siegfried Mühlenweg

Bürgermeistergespräch im Herforder Rathaus mit (von links) Stephen Paul, Günther Klempnauer, Tim Kähler und Siegfried Mühlenweg

Die Freien Demokraten setzen ihre Gespräche mit den Bürgermeistern im Wittekindskreis fort. Gesprächspartner der FDP-Vertreter aus Stadt und Kreis war jetzt Bürgermeister Tim Kähler (SPD) im Rathaus der Stadt Herford.

Allgemein entwickele sich das Verhältnis zwischen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden und der Kreisverwaltung recht positiv, bestätigte Tim Kähler auf Nachfrage der Freien Demokraten. Er hob hervor, dass Kreiskämmerer Jürgen Müller die Bürgermeister frühzeitig über die Haushaltsentwicklung beim Kreis informiere und in die Überlegungen zur Finanzplanung einbinde. Auch die Verwaltungen in Stadt und Kreis würden in den letzten Jahren enger zusammenarbeiten und dadurch Kosten einsparen.

Die FDP-Kreistagsmitglieder Stephen Paul und Siegfried Mühlenweg erkundigten sich beim Herforder Bürgermeister nach der Bildung des neuen Städteverbunds „Regiopole“, dem Herford als Gründungsmitglied angehört. „Wir wollen mit der Regiopole tradierte kommunale Grenzen in unserer Region durchlässiger machen und mehr gemeinsam bewegen“, betonte Tim Kähler. Herford könne seine Interessen auch gegenüber Land, Bund und EU besser verfolgen, wenn es  in einem größeren regionalen Zusammenhang mit dem ostwestfälischen Oberzentrum Bielefeld auftrete. Mittlerweile will mit Enger eine weitere kreisangehörige Stadt der „Regiopole“ beitreten.

Eine Konkurrenz des neuen Städteverbundes zum Kreis Herford sehen der Bürgermeister und die Freien Demokraten nicht. Im Gegenteil: „Wir wollen erreichen, dass der Kreis die Städte Herford und Enger in ihren Bemühungen unterstützt“, stellte Stephen Paul klar. Überhaupt sei es aus Sicht des gesamten Kreises Herford sehr positiv, so der FDP-Kreisvorsitzende, dass sich in Herford eine Trendwende bei der Bevölkerungsentwicklung und der Wirtschaftskraft andeute. Die Hansestadt wachse wieder und ziehe Neubürger aus dem Umland an.

FDP-Ratsherr Günther Klempnauer sprach beim Gespräch mit dem Bürgermeister die Aufnahme von Asylbewerbern in der Herforder Notunterkunft an und lobte den Einsatz der zahlreichen Freiwilligen und hauptamtlichen Kräfte. Momentan müssten Städte wie Herford noch einen Großteil der Kosten für die Asylbewerber übernehmen, obwohl dies eindeutig eine staatliche Aufgabe sei, waren sich Bürgermeister und FDP-Vertreter einig. Siegfried Mühlenweg verwies darauf, dass die Rufe nach einer Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsprozess immer lauter würden. Viele Menschen, die aus Krisengebieten kämen, brächten einen hohen Bildungsstand oder sogar eine handwerkliche Vorbildung mit. „Wir können sie gut in die Betriebe integrieren“, sagte Siegfried Mühlenweg. Wichtig sei, dass die Politik den rechtlichen Rahmen schaffe.

Mit ihren regelmäßigen Bürgermeistergesprächen wollen die Freien Demokraten die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Herford parteiübergreifend fördern. Bevor die FDP-Vertreter jetzt Bürgermeister Tim Kähler besuchten, waren sie in diesem Jahr bereits zu Gesprächen bei Bürgermeister Bernd Stute (parteilos) in Vlotho und bei Bürgermeister Heinz-Dieter Held (SPD) in Löhne.