JuLis Kreis Herford: „Entgeltloser ÖPNV setzt an falscher Stelle an“

Die Jungen Liberalen (JuLis) im Kreis Herford stehen der Forderung, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Herford unentgeltlich anzubieten, kritisch gegenüber. Ein entgeltloser ÖPNV geht letzten Endes zu Lasten der Qualität. Eine gute Alternative für junge Leute stellt beispielsweise ein räumlich und zeitlich unbegrenzt nutzbares Ticket für alle Schüler im Kreis Herford dar.

In seiner letzten Sitzung hat der Sozialausschuss der Kreisstadt Herford die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, inwiefern der ÖPNV attraktiver gemacht und mittelfristig entgeltlos genutzt werden kann. Nico Klinger, Kreisvorsitzender der JuLis im Kreis Herford, hält eine Attraktivitätssteigerung ebenfalls für wichtig: „Nicht nur die Stadt Herford, sondern alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden sollen überlegen, wie sie den Bürgern ein ansprechendes ÖPNV-Angebot bieten können. Dazu zählen einerseits eine flächendeckende Anbindung sowie Verbindungen, die bis später am Abend und am Wochenende fahren. Anderseits auch Schnellbuslinien, die zwischen den Kommunen verkehren.“

Die Jugendorganisation der Freien Demokraten hat jedoch Bedenken mit Blick auf die Entgeltlosigkeit. Dazu Klinger: „Stünden die Busse und Bahnen des Nahverkehrs grundsätzlich unentgeltlich zur Verfügung, ginge dies zu Lasten der Qualität. Um den gewünschten Qualitätsstandard zu wahren sind Ausgaben zur Instandhaltung unerlässlich. Daher setzt die Fokussierung auf einen unentgeltlichen ÖPNV an der falschen Stelle an. Wir wollen zuerst die angestrebte Qualität erreichen und im Anschluss über die Preisgestaltung sprechen.“

Die Schüler im Kreis Herford soll es ein preiswertes Ticket kaufen können, mit dem sie zeitlich und räumlich unbegrenzt sämtliche Busse und Regionalbahnen im Kreisgebiet nutzen können. Diese Fahrkarte verbindet das Schulwegticket mit den von den Verkehrsgesellschaften angebotenen Chill- und Fun-Tickets. „Ein solches Ticket stellt die Mobilität junger Menschen auf dem Weg zur Schule und in der Freizeit bestmöglich sicher. Mit diesem Ziel sollen die Städte und Gemeinden interkommunal in den Austausch treten.“, so Klinger abschließend.