JuLis Kreis Herford zweifeln an kostenlosem ÖPNV

Kreis Herford. Der Kreisverband der Jungen Liberalen (JuLis) Herford ist gegen die debattierte kostenlose Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt Herford. Dieser Vorstoß ist weder ökonomisch tragbar noch in Abstimmung mit den anderen Kommunen geschehen.

Nico Klinger

„Auch wir sind der Meinung, dass die Ticketpreise für Busse und Bahnen bei uns vor Ort ziemlich hoch sind.“, stellt Nico Klinger, Kreisvorsitzender der JuLis Kreis Herford, fest. „Dennoch ist es unrealistisch, den ÖPNV entgeltlos zu betreiben, denn für die Instandhaltung des Busverkehrs fallen Kosten an, die von den Nutzern verursachungsgerecht zu tragen sind. Bei einem entgeltlosen ÖPNV würde zwangsläufig die Qualität des Busbetriebes leiden.“ Eine Gegenfinanzierung durch eine Erhöhung der Grundsteuer lehnt die Jugendorganisation der Freien Demokraten ebenso ab, weil diese die Eigentümer eines Grundstücks zusätzlich belastet unabhängig davon, ob sie den ÖPNV nutzen oder nicht.

Genauso problematisch ist der Herforder Alleingang, der ohne Abstimmung mit den benachbarten Städten und Gemeinden erfolgt. Dazu Klinger: „Der Verkehrsverbund ‚OWL Verkehr‘ erstreckt sich über fünf Landkreise bzw. kreisfreie Städte, sodass auch Buslinien durch mehr als eine Kommune führen. Soll dann für Streckenteile außerhalb Herfords zugezahlt werden?“ Nur in der Stadt Herford wäre ein kostenloser ÖPNV auf Dauer nicht wirkungsvoll.

Die JuLis Kreis Herford appellieren an die Mitglieder des Herforder Stadtrates – nach dem Prüfauftrag der Verwaltung, welcher die dadurch anfallenden Kosten für die Stadt abschätzen soll – von einem entgeltlosen ÖPNV abzusehen. Dem sollten dann auch die übrigen Kommunen im Kreis Herford folgen. „Das Ziel sollte nicht sein, den ÖPNV den Fahrgästen um jeden Preis entgeltlos anzubieten, sondern ihn bestmöglich auszubauen – in Verbindung mit angemessenen Ticketpreisen.“, so Klinger abschließend.