Stephen Paul und Siegfried Mühlenweg würdigen ehrenamtliches Wirken zur Daseinsvorsoge

50 Jahre Wasserbeschaffungsverband Steinbründorf-Hollwiesen

Vlotho (Kreis Herford). 50 Jahre und kein bisschen leise: Genau vor 50 Jahren wurde in Vlotho der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Steinbründorf-Hollwiesen gegründet und beliefert seither seine rund 500 Mitglieder mit Frisch- und Brauchwasser. Aus Anlass des runden Geburtstages hatte der FDP Ortsverband Vlotho zu einer Info-Tour eingeladen, um sich über die Arbeit des Wasserbeschaffungsverbandes informieren zu lassen. Rund 15 Parteimitglieder und Gäste besichtigten die drei Brunnen, das Betriebsgebäude und den Hochbehälter. Ortsvorsitzender und Bundestagskandidat Siegfried Mühlenweg zeigte sich in der Feuerwache Steinbründorf am Ende der Rundreise beeindruckt von dem jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagement der Verbandsvertreter.

Tief beeindruckt vom Hochbehälter: (v. R. v.l.) Friedrich-Wilhelm Südmersen, Stephen Paul (beide FDP) und Gerhard Süllwold (Verbandstechniker), (h. R. v.l.) Artur Linnenbröker, Siegfried Mühlenweg, Karl-Heinz Lenger (alle FDP) und Friedhelm Lenger (Verbandsvorsitzender).

Friedhelm Lenger (63), seit sechs Jahren WBV-Vorsitzendener, erläuterte die Ziele und Aufgaben des Verbandes, den Martin Neddermann am 16. März 1967 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet hatte. Aufgabe des Verbandes sei es, für seine Mitglieder ausreichend Wasser (jährlich 170.000 Kubikmeter) zu fördern, bereit zu stellen und zu verteilen, berichtete Lenger. Neben Privatkunden würden auch viele „Großkunden“ beliefert, wie etwa das Simeonsstift oder die Gewerbebetriebe im Industriegebiet Hollwiesen. Lenger betonte, dass sämtliche Arbeiten ehrenamtlich geleistet werden. Die aufwändige Wartung und Instandhaltung der rund 45 km langen Hauptleitungen liege in den Händen der beiden WBV-Techniker Gerhard Süllwold (80) und Rudolf Weil (63). „Jeglichen Überlegungen der Politik“, die fünf Vlothoer Wasserbeschaffungsverbände mit einer Konzessionsabgabe für Wasser zu belegen, erteilte Lenger eine klare Absage. Schmunzelnd erinnerte er daran, dass es die Stadt vor Jahren sogar abgelehnt habe, in den Außenbezirken Leitungen für die Versorgung mit Frischwasser zu bauen.

Die Freien Demokraten würdigten den „großartigen Einsatz“ des Wasserbeschaffungsverbandes für die Daseinsvorsorge. Siegfried Mühlenweg bezeichnete das Ehrenamt als „Grundpfeiler der deutschen Zivilgesellschaft“, daran dürfe nicht gerüttelt werden. Es müsse Schluss sein in Vlotho mit der Debatte um die Konzessionsabgabe. Der FDP-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat Stephen Paul sprach von einem „leuchtenden Beispiel für bürgerschaftliche Selbsthilfe im ländlichen Raum“. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Gesellschaft ärmer, betonte Paul.

Im Gespräch mit dem Leiter der Feuerwehr Vlotho, Torsten Sievering, und dem Löschgruppenführer  Thorsten Schmiedekamp wurden die engen Verbindungen zwischen Feuerwehr und Wasserbeschaffungsverband deutlich. Der WBV-Steinbründorf-Hollwiesen stellt das Löschwasser kostenfrei zur Verfügung, seine Mitglieder reinigen und warten die Hydranten. Auch bei der Feuerwehr geht ohne freiwilligen, ehrenamtlichen  Einsatz nichts, hieß es unisono. Nachwuchsmangel sei ein gemeinsames Thema. Ausdrücklich lobten die FDP-Mitglieder die Arbeit der Jugendfeuerwehr.

Die Besichtigungstour hatte Friedrich-Wilhelm Südmersen organisiert und vorbereitet, den Jagdwagen für die dreistündige Rundfahrt stellte Karl-Heinz Lenger zur Verfügung.