Stimmungsvolles Neujahrstreffen im Herforder Kreishaus im Zeichen der Kommunalwahl 2014

Kreis Herford. Den Liberalen ist mit ihrem Neujahrstreffen im Herforder Kreishaus der Auftakt ins Kommunalwahljahr 2014 geglückt. Der Empfang der Kreis-FDP war gut besucht wie in den Vorjahren, die Teilnehmer erlebten zahlreiche stimmungsvolle Höhepunkte.

Nur kurz blickte Kreisvorsitzender Stephen Paul noch zurück ins „verflixte letzte Jahr“. Die Bundespartei habe mit der verheerenden Niederlage bei der Bundestagswahl einen schmerzhaften Denkzettel erhalten. Der Wähler habe den Neuanfang regelrecht erzwungen. Die Wahlniederlage habe Auswirkungen bis in die Region und habe mit Abgeordneten wie Frank Schäffler mitunter auch die Falschen getroffen. Frank Schäfflers Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag tue ihm und vielen anderen in der Region, so Stephen Paul, noch heute persönlich weh. Unter Beifall der Anwesenden dankte der Herforder Kreisvorsitzende dem ausgeschiedenen Volksvertreter für seine langjährige fleißige und mutige Arbeit.

Dann wandte sich der FDP-Kreisvorsitzende der entscheidenden Herausforderung im neuen Jahr für die FDP zu, der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 25. Mai 2014. Dank zahlreiche Beitritte neuer Parteimitglieder bilden die Liberalen im Kreis Herford nach CDU und SPD die drittstärkste politische Formation. „Wir machen aus der Not gewissermaßen eine Tugend, lösen unsere viel zu große Kreisgeschäftsstelle auf und eröffnen mitten in der Herforder Innenstadt ein neues FDP-Büro. Wir sind dann zentraler und sichtbarer als zuvor“, stimmte Stephen Paul auf den organisatorischen Neuanfang ein. Mit Annemarie Schuster übernehme eine hoffnungsvolle Nachwuchskraft aus den Reihen der Bünder FDP die Geschäftsführung des Kreisverbandes.

Die FDP im Kreis Herford wandele sich mehr und mehr weg von einer klassischen Partei hin zu einer liberalen Bürgerbewegung, zu der sich freiheitlich gesinnte Bürgerinnen und Bürger im zunehmenden Maße bekennen.

Sicher hätten die politischen Parteien heute viele Gemeinsamkeiten, stellte der liberale Kreisvorsitzende fest. Anders als andere, würden die Freien Demokraten aber beispielweise Ehrenamtliche nicht als Lückenbüßer oder Notnagel sehen, wenn öffentliches Geld fehle. „Wir beobachten, dass freiwilliger bürgerlicher Einsatz oft viel wirksamer ist als kommunale oder gar staatliche Maßnahmen. Wir fördern Ehrenamtliche aus voller Überzeugung!“

Stephen Paul kritisierte auch die Verteuerung der kommunalen Grund- und Gewerbesteuer sowie der örtlichen Abgaben in Herford und den umliegenden Städten und Gemeinden. Mit Blick auf die hohen öffentlichen Einnahmen versprach der FDP-Kreisvorsitzende „genug gezahlt“ und schloss kommunale Mehrbelastungen der Bürger und Unternehmen bis Ende des Jahrzehnts für die Liberalen aus.

Ebenso sprach sich Stephen Paul dafür aus, dass die heutige Steuerzahlergeneration den aktuellen Schuldenberg noch selbst abträgt. „Wollen wir uns denn heute gemütlich einrichten und über die Verhältnisse leben und unseren Kindern und Kindeskindern die Lasten aufbürden?“ Der FDP-Kreisvorsitzende sieht hier auch den Kreis, die Städten und Gemeinden am Zuge, Verkehrswege und andere öffentliche Anlagen für die heutige Jugend in einem guten Zustand zu erhalten. „Drückt der Zustand unserer Schulen die Wertschätzung der heutigen Erwachsenengeneration für unsere Kinder aus? Oder eher Vernachlässigung und Missachtung?“

Nach diesen deutlichen Worten richtete Landrat Christian Manz seine Grüße an die Versammlung. Auf ihn folgte Kai Abruszat, kommunalpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. Der Landtagsabgeordnete betonte die aktive Rolle der Liberalen im Landtag und zeigte in seinem faktenreichen und zugleich launigen Vortrag zahlreiche Widersprüche in der rot-grünen Landespolitik auf. Den Liberalen im Kreis Herford wünschte er viel Glück im Neuen Jahr und sicherte seine persönliche Unterstützung zu.

Frank Schäffler übernahm anschließend die Laudatio auf den diesjährigen Empfänger des liberalen Bürgerpreises, den die FDP im Kreis Herford zum nunmehr zehnten Male verlieh. Der FDP-Bezirksvorsitzende beschrieb das außergewöhnliche Engagement des Hiddenhausener Schulhausmeisters Gerhard Take für einen schwer verbrannten Jungen aus dem Jemen, seine Familie und seine Umgebung in dem vom Bürgerkrieg schwer gezeichneten Land. Den Bürgerpreis erhält ein wahrhaft „stiller Star“, der beim Neujahrstreffen erstmalig über sein intensives Engagement in anrührenden, sehr persönlichen Worten berichtete.

Einen Augen- und Ohrenschmaus bereiteten den zahlreichen Teilnehmern des Neujahrstreffens die „Wittekinds Kinder“ unter der Leitung von Sebastian Dold. Gemeinsam mit Dold und einem anderen regionalen Musiker haben die Kinder aus dem gesamten Kreisgebiet ein Musiktheater erarbeitet, das sich um die historische Persönlichkeit des Sachsenherzogs Wittekind (oder Widukind) und sein Leben rankt. In Ausschnitten führten die „Wittekinds Kinder“ dieses Musiktheater bei den Liberalen auf und erhielten viel Zuspruch für ihren gelungenen, lebendigen öffentlichen Auftritt im Herforder Kreishaus.

 

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Gerhard Take (Mitte) erhielt den liberalen Bürgerpreis 2014. Es gratulierten Martin Kalis (Ortsvorsitzender Hiddenhausen), Landrat Christian Manz, Kai Abruszat MdL, Frank Schäffler (Bezirksvorsitzender OWL) und Stephen Paul (Kreisvorsitzender Herford).