„Dass in Bünde Einzelhändler, Stadtrat und Bürgermeister einen verkaufsoffenen Sonntag gegen die blindwütige Gewerkschaft ver.di durchgesetzt haben, verdient großen Respekt“, sagt Stephen Paul, Mitglied des Landtags aus Herford und Sprecher der FDP-Landtagsfraktion für Heimat, Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. „Diese mutige Gemeinschaftsaktion zeigt aber auch, wie verzweifelt gerade der inhabergeführte Einzelhandel um sein Überleben kämpft.“
In Bünde sei auch ein Zeichen gesetzt worden gegen die Klagewut von Gewerkschaftsfunktionären, sagt der Freidemokrat weiter. „Anstatt sich mit allen Akteuren an einen Tisch zu setzen, um dem stationären Einzelhandel eine wirtschaftliche Perspektive zu eröffnen, ziehen ver.di-Funktionäre in Ostwestfalen-Lippe wie Ursula Jacob-Reisinger vor Gericht mit der Absicht, Ladenöffnungen unmöglich zu machen. Für mich sind solche persönlichen Feldzüge fragwürdig, wenn man weiß, dass Frau Jacob-Reisinger bei der Kommunalwahl am 13. September Landratskandidatin der Partei „Die Linke“ in Lippe ist. Ich will es frei heraus sagen: Mit ihrer verbohrten sozialistischen Haltung nimmt diese Gewerkschaftsfunktionärin offensichtlich keine Rücksicht mehr auf die Existenzsorgen von Einzelhändlerfamilien und ihrer Beschäftigten.“
Anderen, denen der Sonntagsschutz am Herzen liege, hätten sich angesichts der Existenznöte im Einzelhandel flexibler gezeigt, würdigt der heimische FDP-Landespolitiker. So waren anders als ver.di die Kirchen einverstanden Sonntagsöffnungen zuzulassen, um den Läden nach der schweren Corona-Schließungsphase zu helfen. Oft gehe es, wie aktuell in Herford, auch nur darum, die im ersten Halbjahr ausgefallenen verkaufsoffenen Sonntage in den nächsten Monaten nachzuholen.
„Anders als die ver.di-Funktionäre behaupten, stehen in den meisten Geschäften auch genügend Mitarbeiter für die Sonntagsöffnungen bereit. Es gibt zumeist, auch in größeren Kaufhäusern, gar keine Konfrontation zwischen Geschäftsleitung und Beschäftigten. Man arbeitet als Team zusammen“, sagt der Sprecher der FDP-Landtagsfraktion für Heimat, Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung. „Vorherrschend ist die gemeinsame Einsicht, dass es ungewöhnlicher Maßnahmen bedarf, um sich angesichts von Corona und der wachsenden Konkurrenz durch den Versandhandel aus der Krise herauszuarbeiten.“ Viele Beschäftigte profitierten auch gerne von den Sonntagszuschlägen und den freien Ausgleichstagen mitten in der Arbeitswoche.
Noch sei es für ver.di nicht zu spät, so der heimische Landtagsabgeordnete, eine konstruktive Rolle im Überlebenskampf des Einzehandels in unseren Städten und Dörfern einzunehmen. Ein erster Schritt wäre der Verzicht auf weitere Klagen, mit denen die Gewerkschaftsfunktionäre Einzelhändler und Kommunen nur einschüchtern wollten. Bünde zeige: „Die Zeiten, in denen Kommunalpolitik und Handel sich vor ver.di fürchteten, sind vorbei.“