
Die Liberalen zeigen sich enttäuscht von einem CDU-Antrag zur Windkraft, der am kommenden Mittwoch im Kreisausschuss und danach im Kreistag beraten werden soll. „Die CDU eiert offensichtlich zwischen dem Schutzbedürfnis der Anwohner und den Profitinteressen der Windkraftinvestoren herum“, stellt der umwelt- und gesundheitspolitische Sprecher der Kreis-FDP, Burkhard Weigang, fest. Man könne es aber nicht allen gleichzeitig recht machen. Der CDU-Antrag mit seiner Forderung nach differenzierten Mindestabständen sei „Wischiwaschi“, denn wie weit Windräder an die Wohnbebauung heranrücken dürften, bleibe offen.
Für die Liberalen sei dagegen ganz klar, dass der dichtbesiedelte Wittekindskreis ungeeignet für die Errichtung weiterer Windkraftanlagen sei, die neuerdings Höhen von 200 Metern erreichen. Jeder neue Standort belaste außerdem die heimatliche Landschaft in ihrer Schönheit und ihrem Erholungswert.

Die Liberalen im Kreistag sprechen sich auch gegen den rot-grünen Plan aus, in nordrhein-Westfalen den Bau von Windrädern im Wald zu erlauben. „Wälder dürfen keine Standorte für Windkraftanlagen sein. Sie sind komplexe Ökosysteme und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Waldgebiete sind unverzichtbar für die Luftreinigung, den Wasserhaushalt sowie die Bodenfruchtbarkeit und dienen als Ruhe- und Erholungsräume“, so der FDP-Kreisvorsitzende.
Für Windräder müssten Waldflächen in erheblichem Ausmaß versiegelt und Wildtieren dringend benötigter Lebensraum genommen werden. Denn die Flächeninanspruchnahme pro Windrad Beträge nach Berechnungen des Umweltbundesamtes bis zu 10.000 Quadratmeter. Dazu kämen Transport- und Wartungswege, für die mehrere Meter breite und hohe Schneisen in den Wald geschlagen werden müssten. Da die Waldgebiete im Wittekindskreis ohnehin recht knapp sind, so Stephen Paul weiter, dürften dort nicht auch noch Windkraftanlagen errichtet werden.