Gespräch mit Löhner Bürgermeister Heinz-Dieter Held

im Löhner Rathaus mit Stephen Paul, Heinz Held, Uwe Neuhaus und Siegfried Mühlenweg (von links).

Bürgermeistergespräch im Löhner Rathaus mit Stephen Paul, Heinz-Dieter Held, Uwe Neuhaus und Siegfried Mühlenweg (von links).

Kreis Herford / Löhne.  Die Freien Demokraten setzen im Sommer ihre Gespräche mit den Bürgermeistern im Wittekindskreis fort. Gesprächspartner der FDP-Vertreter aus Stadt und Kreis war jetzt Bürgermeister Heinz-Dieter Held (SPD) im Rathaus der Stadt Löhne.

Dieser wird bei der Bürgermeisterwahl am 13. September nicht wieder antreten und scheidet aus seinem Amt. Umso freimütiger sprach Heinz-Dieter Held mit den Freien Demokraten über die Entwicklung Löhnes und wies auf künftige Bedarfe hin.

So wolle Hermes sein im Bau befindliches Logistikzentrum im März 2016 in Betrieb nehmen. Nun gelte es, den erforderlichen Anschluss an die B61 zügig zu bauen. Nach der „überraschend raschen Zusage der Förderung durch Bund und Land“ erwartet der Löhner Bürgermeister auch eine finanzielle Beteiligung des Kreises Herford. Schließlich werde die Kreisstraße 8 „Alter Postweg“ an der Mündung des „Großen Kamp“ mit erneuert und dadurch aufgewertet. Die FDP-Kreistagsmitglieder Stephen Paul und Siegfried Mühlenweg zeigten für diesen Wunsch Verständnis und wollen eine faire Kostenbeteiligung unterstützen, verwiesen aber auch auf die angespannte Haushaltslage des Kreises. Einig waren sich die Gesprächspartner, dass der Bau des neuen Logistikzentrums eine wichtige Entscheidung zugunsten des heimischen Wirtschaftsstandortes sei.

Allgemein entwickele sich das Verhältnis zwischen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden und der Kreisverwaltung recht positiv, bestätigte Heinz-Dieter Held auf Nachfrage der Freien Demokraten. Er hob hervor, dass Kreiskämmerer Jürgen Müller die Bürgermeister frühzeitig über die Haushaltsentwicklung beim Kreis informiere und in die Überlegungen zur Finanzplanung einbinde.

Skeptisch bleiben die Freien Demokraten, wann nun endlich die Bagger für den Neubau der B611 („Knickstraße“/„Witteler Straße“) rollen. Nach dem Planfeststellungsbeschluss vor zwei Jahren und der neuerlichen Zusage des Bundesverkehrsministeriums bleibe offen, wie lange Bürger und Wirtschaft noch auf die bessere Verkehrsverbindung warten müssten, sagte der Löhner FDP-Ratsherr Uwe Neuhaus.

Einig waren sich die FDP-Kommunalpolitiker mit Bürgermeister Heinz-Dieter Held, wie die Wirtschaftsförderung im Kreis Herford neu ausgerichtet werden sollte: Die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen bleibe ureigenste Aufgabe der Städte und Gemeinden. Der Kreis könne aber außerhalb Ostwestfalens für den heimischen Wirtschaftsstandort stärker werben und Unternehmensgründer in der Region fördern. Das bewährte Netzwerk der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford e.V. solle erhalten und für spezielle Projekte und die Kontaktpflege untereinander besser genutzt werden.

Eine wichtige Rolle für die Bildungschancen junger Menschen und die Fachkräfteausbildung komme den Berufskollegs des Kreises Herford zu. Das August-Griese-Berufskolleg in Löhne sei vom Kreis Herford in den vergangenen Jahren umfangreich modernisiert worden, erkannte der Bürgermeister an. Heinz-Dieter Held lobte: „Mit Frank Schnelle hat das Berufskolleg einen strategisch denkenden Schulleiter, der die handwerklich-technischen Bildungsangebote kompetent weiter entwickelt“.

Mit ihren regelmäßigen Bürgermeistergesprächen wollen die Freien Demokraten die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Herford auch parteiübergreifend fördern. Bevor die FDP-Vertreter jetzt Bürgermeister Heinz-Dieter Held besuchten, waren sie in diesem Jahr bereits zum Gespräch bei Bürgermeister Bernd Stute (parteilos) in Vlotho. Für den 25. August ist ein weiteres Bürgermeistergespräch mit Tim Kähler (SPD) im Herforder Rathaus schon vereinbart.