JuLis Herford entsetzt über Aufnahmen der Ditib- Moschee

Kreis Herford. Der Kreisverband der Jungen Liberalen (JuLis) Herford hat mit Entsetzen auf das veröffentlichte und bundesweit diskutierte Video der örtlichen Ditib-Moschee reagiert. Die Stadt Herford hat auf eine Aufklärung der Vorkommnisse zu bestehen und gegebenenfalls auch Konsequenzen zu ziehen, denn diese Aufnahmen sind mit einem toleranten Herford nicht zu vereinbaren.

Am vergangenen Mittwoch sind Bild- und Videoaufnahmen von der Türkisch-islamischen Gemeinde zu Herford im Internet aufgetaucht, die Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren zeigen, welche Uniformen der Armee tragen und mit Spielzeugwaffen patrouillieren. „Dass Kinder solche Szenen aufführen, dies dann gefilmt und noch in den sozialen Netzwerken publiziert wird, ist mehr als abstoßend.“, sagt Nico Klinger, Kreisvorsitzender der JuLis Herford. Über die Aufnahmen berichteten seitdem regionale sowie überregionale Zeitungen.

Die Jugendorganisation der Freien Demokraten fordert eine umfassende Aufklärung. Dazu Klinger: „Zum einen haben die Dachverbände von Ditib zu erklären, warum sie von den Geschehnissen nichts wussten und warum die Aufnahmen unbeabsichtigt an die Öffentlichkeit gelangen konnten.“ Zum anderen hat die Stadt zu erklären, wie sie sich die zukünftige Zusammenarbeit mit Ditib Herford vorstellt. „Wir arbeiten seit geraumer Zeit mit der Ditib-Gemeinde inklusive finanzieller Fördermittel zusammen – ohne Auffälligkeiten. Dies würden wir auch in Zukunft gerne tun. Solche Videos sind dabei problematisch. Wenn sich die Situation nicht verbessert, ist es fraglich, ob die Fördermittel noch richtig adressiert sind“, so Klinger weiter.

Intention der Aufführung war wohl an die „Schlacht von Gallipoli“ im ersten Weltkrieg zu erinnern, was eine übliche Tradition bei Familien in der Türkei ist. „Unser Ansatz ist an dieser Stelle ideologiefrei aufzuklären, um insbesondere junge Leuten dafür zu sensibilisieren, was vor rund 100 Jahren passiert ist. Schließlich wollen wir ein tolerantes Herford, in dem Menschen aller Religionen und ethnischen Herkünfte friedlich zusammenleben“, so Klinger abschließend.